Bangkok, Thailand

Nachdem sich meine Reiseplanung kurzfristig wetterbedingt geändert hat, wollte ich die wenigen Tage in Bangkok ausdrücklich nicht intensives Sightseeing machen, obwohl ich hier sehr viele Tipps bekommen habe und es noch mehr zum Anschauen gäbe.

Einerseits habe ich nach dem intensiven Programm auch Erholung nötig und andererseits sind einige logistische Dinge zu erledigen (wohin solls in Sri Lanka überhaupt gehen, Wäsche, Visum organisieren für Sri Lanka, usw.)

Meine ersten Eindrücke bei der Ankunft?  Wow, schon wieder so eine Riesenstadt und meine Erfahrungen damit sind durchwachsen, zumindest nicht unbedingt zum Erholen.

Das was sofort auffällt, ist die Thai-Schrift und in der bin ich nicht so belesen … (mal abgesehen vom verschwommenen Bild)

Die Schlange am Flughafen beim Ticketschalter für den Airport Rail Link, also den Verbindungszug Richtung Stadt, verheißt mal nichts Gutes.

Vom Zug aus sehe ich jede Menge endlosen Verkehrsstillstand und die Endstation vom Zug ist dann auch meilenweit von meinem Hotel weg. Aber ums kurz zu machen, ich bin dann zu Fuß durchs nächtliche Bangkok marschiert und hab so einen ersten Eindruck bekommen und da schauts nach „richtigem“ Asien aus.

Warum ich kein Taxi genommen habe? Ich hab viel dazu gehört, gelesen. Viele sind mit ausgeschaltetem Taximeter unterwegs und hauen dich immer übers Ohr und weil es schon spät und ich müde war, wollte ich mir das Suchen und allfällige Diskussionen ersparen. Heute weiß ich, dass das hier einfach so läuft, das Taxi kostet im Verhältnis fast nix und du musst halt ein paar Taxis durchfragen, ob sie eh mit Meter fahren. Sonst einfach stehen lassen und zum nächsten weitergehen.

Eine andere sehr verbreitete Art der Fortbewegung hier ist das Fahren mit dem Tuk Tuk. Diese motorisierten Mini-Taxis gibts in verschiedenen Varianten, schauen aber so ähnlich aus:

Was man einmal gemacht haben muss, ist eine Fahrt mit einem Tuk Tuk durchs nächtliche Bankgkok:

Fahr mal mit dem Tuk Tuk mit

Im Tuk Tuk durch die Nacht

Was ich mir punkto Sightseeing hier aber schon angeschaut habe, ist der Große Palast, lange Zeit Sitz des Königs, Parlaments, usw. Heute wenn ich es richtig verstanden habe, für repräsentative Zwecke genutzt.

Kaum hier angekommen, wacheln mir (und nicht nur mir) schon einige Hände mit Hosen ins Gesicht „long pants, long pants“. Und dieses aufdringliche „Geschäftsmodell“ mag ich überhaupt nicht und gehe weiter. Kurz darauf spicht mich eine Frau an, sie ist Volunteer (freiwilliger Helfer) und will mir helfen. Ich möchte nur wissen, wo der Ticketschalter ist und es entwickelt sich der folgende Dialog

„Where are you from?“ – „Austria, where can I get a ticket?“
“I will help you! What is your hotel“ – „I don’t know! Where is the ticket office?“
“Relax, how did you come here?“ – „Tuk Tuk, where can I get a ticket?“
“I will help you, how much was the Tuk Tuk?“
Darauf bin ich dann weitergegangen. Im ersten Moment ist mir das ehrlich gesagt ziemlich auf den Keks gegangen, aber nach einer Weile merkst du, dass das Leben hier halt so läuft und dann nimmst du das halt so an.

Bevor es zu lang wird, nachdem ich mir dann noch long pants gekauft habe (…) – ohne darfst du nämlich nicht rein (das hab ich aber eh gewusst), dafür gibts sowohl beim Eingang als auch draußen jede Menge Verkäuferinnen mit dem passenden Sortiment – stehe ich bei Hitze und Luftfeuchtigkeit ohne Ende da im passenden Outfit:

Nachdem ich mir zum Großen Palast zwar einen Audio-Guide genommen habe, aber infolge Hitze und Feuchte bald nicht mehr zugehört habe, möchte ich gern die Bilder statt der Worte sprechen lassen. (Nur so um dein Eindruck hier weiterzugeben: ich hab allein hier 4 Flaschen mit jeweils halbem Liter Wasser gegurgelt) Wobei dieser Besuch aber trotzdem sehr beeindruckend war und sehr zu empfehlen ist. Außerdem gilt hier auch der abgewandelte Spruch: „Es ist sehr wohl alles Gold, was hier glänzt!“

Der Große Palast ist eigentlich eine Riesenanlage, was man schon an seinen Außenmauern erahnen kann.

Der Große Palast besteht aus mehreren Teilen, hier zunächst die Eindrücke zum Tempel des Smaragd Buddha (Royal Chapel of the Emerald Buddha). Bilder zum Vergrößern wieder anklicken …

Nur um einen kleinen Eindruck von den Dimensionen zu geben, möchte ich auf das folgende Bild und die Frau im Hintergrund hinweisen.

Mir ist bewusst, dass das alles sehr verkürzt wiedergegeben wird, aber hitzebedingt muss ich zugeben, war mir nicht mehr der Sinn, tiefer in Kultur und Religion vorzudringen.

Was mich dann noch amüsiert hat, dass mein Hosenmodell offensichtlich guten Anklang findet.

Nach dem Tempel kommt man weiter zum Königspalast.

Mit Ähnlichkeiten zu Schönbrunn, hab ich mir gedacht

Und von draußen strömen weitere Massen herein.

Der Palast ist gut bewacht von Mensch …

… und Tier

Für bewegte Bilder und Ton bitte anklicken:

Krokodil im Garten???

Nicht weit weg vom Großen Palast befindet sich der Tempel des ruhenden Buddha. Eigentlich war ich eingestellt auf einen sehr beeindruckenden Tempel mit einer überdimensionalen liegenden Buddha-Statue, was es dann ja auch war … ich bin dann hier ungeplant aber sehr lange geblieben, weil zufällig der letzte Tag der 230-Jahr-Feier vom Tempel war. Doch der Reihe nach:

Zuerst einmal … die Statue vom liegenden oder ruhenden Buddha ist wirklich nicht gerade klein:

Hier weitere Impressionen zur Tempelanlage

Dann hats hier auch noch eine Demonstration von Thai-Boxen gegeben. Ich weiß auch nicht, ob das Mönche waren oder andere. Hier haben das sehr viele begeistert verfolgt, mich interessiert das überhaupt nicht. Aber der Vollständigkeit halber:

Bei diesem Fest hat es auch jede Menge Stände mit kleinen und großen Gerichten gegeben, von denen ich einige probiert habe und die alle fabelhaft geschmeckt haben.

Dieses war beschriftet mit „Thai crispy pancake“ und hat es in der Variante „sweet egg“ (rechts in orange) oder „salty coconut“ (links in rot) gegeben.

Mein kulinarisches Highlight war hier aber „Pra Ruang Noodle (Kao-Perb)“, das ist eine Suppe mit Kohl und Ei, die speziell zubereitet werden:

In Bild und Ton:

Zubereitung Kao-Perb

Ich hab zwar keine Ahnung gehabt, was das wird, aber das Ergebnis hat dann gar nicht mal so schlecht ausgeschaut, aber dann noch umso besser geschmeckt!

Gesehen aber nicht probiert hab ich noch Thai Pudding in verschiedensten Farben und Geschmacksrichtungen

Das Fest war auch musikalisch begleitet:

Musikdarbietung

Viele der einheimischen Gäste hier waren in wunderschönen bunten Kleidern unterwegs:

Es hat aber bei diesem ganzen Fest dann noch eine dieser besonderen Begegnungen gegeben und zwar hab ich gesehen, dass es auch Wahrsager hier gibt. Das probier ich aus! Und so bin ich bei einem alten Mann gelandet, der mir verschiedene Abschnitte meines Lebens gesagt hat (good …. happy … change … moving … good health … health problems, usw.) jeweils mit meinem Lebensalter dazu. Da war ich dann echt hin und weg, weils gestimmt hat. Auch mit einer Prognose für die Zukunft, die ich aber für mich behalte, aber nicht so schlecht klingt! 😉

Dieser Besuch im Tempel war zusammen mit dem Glücksfall, das hier auch grad der letzte Tag dieser mehrtägigen Jahresfeier war, sicher wieder einer von denen, die aus verschiedenen Gründen sehr gut und intensiv in Erinnerung bleiben werden.

Was kann ich sonst noch zu Bangkok erzählen? Es ist ganz sicher eine Stadt mit extremen Gegensätzen. Viele leben hier in einfachsten und sehr ärmlichen Verhältnissen, was ich auch der Fahrt zum Flughafen später gesehen habe. Zur Fortbewegung wird genutzt, was grad da ist.

Nicht einmal hab ich gesehen, dass eine vierköpfige Familie mit dem Roller unterwegs ist (Kind vorne, dahinter der fahrende Mann, ganz hinten die Frau und dazwischen Kind Nr. 2), aber das auch auf dem Gehsteig oder sonst wo.

Es gibt hier auch sehr viele ganz einfache Essensstände auf der Straße. Man muss nur schauen, wie die zubereiten. Je nachdem kann das eher ungesund aber ganz oft auch sehr lecker schmecken. Man muss halt nur schauen.

Einige Meter nach diesem Stand bin ich gleich zum ganz harten Kontrast zu einer neuen mega-super-modernen Shopping-Mall (Iconsiam) gekommen, die am Vortag erst eröffnet hat. Sehr modern und mit allen möglichen Luxus- und Designermarken.

Ach ja, ich wollte hier ja auch Erholen und Relaxen. Ein bisschen ist mir das im Hotel gelungen, das zwar etwas abseits gelegen war. Dafür hat es dort aber im zweiten Stock auch einen Pool gegeben, an dem ich nach meiner Tour durch die Stadt den Tag immer gemütlich ausklingen lassen hab können.

Es war nur ein ganz kurzer Aufenthalt in Bangkok, aber es gibt vieles, das ich von hier an Eindrücken mitnehmen werde, bevor ich weiter zu meinem nächsten Stopp Sri Lanka abhebe …

4 Gedanken zu „Bangkok, Thailand“

  1. Hi Herbert!
    Schade, dass das mit Koh Samui nicht so recht geklappt hat. Es hat halt nicht sein sollen.
    Bangkok ist ja auch nicht schlecht. Die Sehenswürdigkeiten, ein Traum und vor allem die spezielle „Hose….das erlebt man nicht alle Tage!
    Sehr gut hat mir auch der Palast gefallen, hat wirklich etwas Ähnlichkeikeit mit Schönbrunn.
    Das Essen in den Straßen schaut ja nicht schlecht aus, aber essen…
    Der Wahrsager, ich weiß nicht ob ich mir das getraut hätte.
    Der Blog war ja diesmal extra lang, da hast du dir wirklich ein paar ruhige Tage verdient.
    Lg. Herta

    1. Hallo Herta!
      Schließt sich eine Tür, tut sich die nächste auf … so habe ich Zeit gewonnen für Sri Lanka. Und hier wird es die nächsten Tage sehr ruhig und unaufgeregt sein, denke ich. Daher wird der nächste Beitrag vermutlich auf sich warten lassen.
      liebe Grüße aus Dodangoda! 🙂

  2. ohhhh thailand! da fällt mir frisches obst (i love Mango <3) und thai massage ein – wird auf sri lanka allerdings nicht anders sein (bin erst jetzt zum nachlesen der letzten tage gekommen).

    1. Hey Sandra!
      Tja, zu Thailand kann ich fürchte ich nicht allzuviel sagen, weil die Zeit einfach viel zu kurz war. Aber du hast schon Recht. Hier in Sri Lanka ist es aber definitiv so, neben vielem anderen allein schon zum Frühstck frischer Obstteller u.a. mit Mango, Banane, Star Fruit, Guave. Alles hier frisch von der Farm. Auch Drachenfrucht hatten wir schon … und Massagen gibts jeden Tag …
      ?

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